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Künstliche Intelligenz Veranstaltung

KI.NRW-Jahrestagung 2025: KI und Kohle

Von der Kohle zu Künstlicher Intelligenz zur „Kohle“: So begrüßte Dr. Christian Temath, der Geschäftsführer von KI.NRW, die rund 250 Gäste der diesjährigen Jahrestagung am 01. Oktober 2025 in Bonn. Der Beitrag bietet einen Überblick und ausgewählte Inhalte der Veranstaltung – sowie ein Fazit zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz in Unternehmen.

Grußwort

Moderiert von Wirtschaftsjournalistin Katja Scherer stimmte Christian Temath um 14 Uhr mit seiner kreativen Animation auf das abwechslungsreiche und spannende Programm des diesjährigen KI.Forum.NRW in den Design Offices Bonn ein – und brachte gleichzeitig das Ziel der Plattform KI.NRW prägnant auf den Punkt.

Dr. Christian Temath und Katja Scherer | Foto: Stefan Klemens

Denn ausgehend und Basis für Künstliche Intelligenz in Nordrhein-Westfalen sind vor allem dessen Herkunft als wichtigster Industriestandort Deutschlands. Diese Erfahrungen und das Wissen der Unternehmen und ihrer Mitarbeitenden, und vor allem: deren Industrie- und Produktionsdaten, weisen den Weg, um aus der Nutzung von KI wieder „Kohle“ zu machen: Also Geld durch weniger Kosten und eine höhere Produktivität.

Keynote

Stefan Mesken, Chief Scientist von DeepL, knüpfte nahtlos daran an, als er den Weg des Kölner Unternehmens an die Weltspitze von den Anfängen 2017 mit wenigen Mitarbeitern bis heute mit über 1.000 Beschäftigten beschrieb.

Das Erfolgsrezept dafür: Ständige, jährliche Innovationen und Verbesserungen rund um ihre Sprachtechnologie (2025: DeepL Voice und DeepL Agent) durch eine klare Zielsetzung (Grundlagenforschung, Technologie für Kundenlösungen, Feedback-Suche bei Kunden und Experten) und ihren Ansatz: Langfristiges Denken, Probleme als Möglichkeiten sehen und Veränderungen erwarten.

Stefan Mesken von DeepL bei seiner Keynote | Foto: Stefan Klemens

Nur so war der mutige Schritt möglich, den DeepL 2023 angesichts der rasanten Entwicklung der Large Language Modelle getrieben von ChatGPT und Open AI ging: Der Abschied von dem bisherigen und sehr spezifischen Modell als Grundlage seiner Sprachtechnologie und aller Dienste und Produkte (damals vor allem: Übersetzungen).

Dieser grundlegende Wechsel und die Entwicklung eines völlig neuen Sprachmodells, Language AI als die nächste KI-gesteuerte Generation, erforderte Mut, Geld und Zeit: Unter anderem erhebliche Investitionen in modernste Chips und Server-Infrastruktur sowie die Arbeitszeit von rund 80 Prozent der Beschäftigten mehrere Monate lang. Dies war jedoch notwendig und sichere den Platz vor den großen Mitbewerbern wie Google, denn „Technologie reife wie Vollmilch“, so Stefan Mesken.

Folie aus der Präsentation von Stefan Mesken | Foto: Stefan Klemens

Eindrucksvoll zeige sich diese „Alientechnologie“, wenn man die Dimensionen der Rechenzentren von 2015 mit denen der heutigen riesigen Hyperscaler vergleiche: Mit ihrem sehr hohem Flächen-, Strom- und Wasserverbrauch (für die Kühlung). Auch Architekturen und modernste Grafikprozessoren, wie die von DeepL genutzten und 2024 von Nvidia vorgestellten Blackwell GPU Chips mit ihrer enorm höheren Rechenleistung, zeigen den Unterschied zu 2015.

Für mich mit Fokus Human Resource Management (HRM), People Analytics und digitales Assessment und besonders interessant die Frage, die der Chief Scientist sich selbst stellte: Nach welchen Kriterien stelle er Mitarbeiter ein?

Zentral sei die Neugier eines Bewerbers ein Kundenproblem zu lösen – und kein Research Paper zu schreiben. Und die Nutzererfahrung zu fokussieren, z.B. eine schnelle, inhaltlich korrekte und flüssige Übersetzung – und weniger forschungsbezogene Benchmarks wie eine marginale Verbesserung (z.b. „Dein“ oder „dein“), die für den Kunden kaum relevant sei. Plus: Eine hohe Sicherheit für den Kunden und seine Daten gewährleisten – nachgewiesen auch durch externe und strenge Zertifizierungen.

Podiumsdiskussion 1

Die anschließende erste Podiumsdiskussion leitete Mark Klein, Chief Digital Officer der ERGO Group AG, mit einem starken Impulsvortrag ein. Sein Credo: KI bleibe natürlich, sei keine Blase und Deutschland solle nicht Perfektion anpeilen und abwarten, sondern wie die USA auch 80 % Leistungsfähigkeit von KI als Chance betrachten – und nicht wie manche bei uns, die über die Fehlenden 20 % meckern!

Mark Klein von der ERGO | Foto: Stefan Klemens

Die vielfältigen Beispiele seines Unternehmens zeigen, wie Prozesse erheblich schneller und genauer werden, z.B. die Verarbeitung von 60 Millionen Dokumenten jährlich durch maschinelles Lernen bei der Tochter DKV. Notwendig sei diese positive Einstellung – auch für unsere Kinder: Dass die Zukunft besser werde durch Technologie.

Paul Höller, Mark Klein, Katja Scherer, Dr. Frauke Goll und Christian Temath (links nach rechts) | Foto: Stefan Klemens

Diese Chancen und Herausforderungen von KI für Europa diskutierte Mark Klein anschließend mit Paul Höller vom NRW-Wirtschaftsministerium, Dr. Frauke Goll vom appliedAI Institute for Europe und Dr. Christian Temath. Ein wichtiger Punkt: Europa, Deutschland und NRW haben gute Voraussetzungen für die Anwendung von KI, u.a durch die vielen Talente und die ausgeprägte Bildungslandschaft – und durch die Kooperation europäischer Unternehmen.

Podiumsdiskussion 2

Das zweite Panel „Value add first: Wie sich nordrhein-westfälische Kernbranchen mit KI neu erfinden“ mit Claudia Pohlink (FIEGE Logistik), Margret Seeger (Rheinische Post Mediengruppe), Dr. Iris Heilmann (Palmer Hargreaves) und Dr. Olaf Maecker (Metro digital, METRO) diskutierte und erklärte, wie die KI-Implementierung in Unternehmen gelingt – auch mit eigenen „AI Divisions“, wenn die Ressourcen hierzu vorhanden sind oder, wenn nicht, auch durch das Lernen von Großunternehmen.

Praxisbeispiele

Nach der Kaffeepause erlebten die Teilnehmer drei inspirierende KI-Praxisbeispiele: Simon Sack (NEUROLOGIQ Engineering) und Nicol Otterbach (Elixis AG) beschrieben, wie thyssenkrupp Steel Europe durch KI die Feuerverzinkung von Stahl optimiert – und dadurch u.a. 90 Tonnen Zink spart und 500.000 Euro an Wertschöpfung liefert.

Nicole Otterbach von der Elixis AG | Foto: Stefan Klemens

Sandra Halscheidt (Fraunhofer IAIS) und Björn Dannenberg (MAN Truck & Bus SE) berichteten, wie MAN durch das Scannen der Lack-Oberfläche von LKW und der Fehlersuche durch KI Blechdellen frühzeitig und schnell erkannt werden. Die Folge: Die Qualitätssicherung werde beschleunigt und könne skaliert werden.

Björn Dannenberg von MAN | Foto: Stefan Klemens

Dr. Maximilian Brand (EDGITAL, Mutterunternehmen: Hochtief) und Simone Warckentin (Stadt Bergkamen) zeigten, wie Kameras an Müllwagen der Stadt Bergkamen den Straßenzustand in Echtzeit dokumentieren – und KI aus den Bildern Schäden erfasst und bewertet – was die Planung und Durchführung von Reparaturen inklusive Prioritätensetzung deutlich erleichtere.

Abschluss

Wo steht KI im Jahr 2030?

Welche Trends und Entwicklungen sehen wir? Antworten hierzu gab Prof. Dr. Christian Bauckhage (Uni Bonn, Lamarr-Institut, u.a.) ab 18 Uhr, in dem er vor allem auf die exponentielle Entwicklung der Technologie hinwies (die viele Menschen nicht im Blick haben),

Das heißt, die mehr oder weniger jährliche Verdoppelung der Leistungsfähigkeit von KI – sowie die extremen Erfolge besonders von Googles DeepMind u.a. in der Genetik: Was zu wirklichen Vorteilen und Disruptionen in den Naturwissenschaften und der Produktforschung und -entwicklung führe. Mit möglichen KI-Agenten als die besseren Physiker, Chemiker, Biologen und Mathematiker.

Prof. Christian Bauckhage mit Moderatorin Katja Scherer | Foto: Stefan Klemens

Wahrscheinlich sei auch, so der Informatiker am Ende, dass KI-Agenten 2030 in sieben Stunden die Arbeit eines Menschen von einem Jahr erledigen werden; denn eigentlich haben wir nämlich noch kaum etwas gesehen, was auf uns zukomme. „Wie damit umgehen?“, so eine Frage an Christian Bauckhage – doch das wisse er nicht seine Antwort und sei eher die Aufgabe von Soziologen und Psychologen.

Schlusswort und Networking

Nach einem Schlusswort u.a. mit Dank an alle Beteiligten von Gastgeber Christian Temath klang der Abend entspannt aus beim Networking auf der 27. Etage in Rooftop-Bar (Panorama Lounge) des Design Offices Gebäudes mit spektakuläreren Aussichten über Bonn – sowie tollen Gesprächen, kühlen Getränken und kulinarischen Häppchen: Ganz menschlich fast ohne KI und Technik (z.B. für Fotos/Selfies und LinkedIn-Vernetzungen).

Blick über Bonn in nördliche Richtung von der 27. Etage des Design Offices Bonn | Foto: Stefan Klemens
Networking in der Rooftop-Lounge des Design Offices Bonn | Foto: Stefan Klemens

Mein Fazit

Die Angebote von KI.NRW sowie die Beiträge und die Beispiele aus Unternehmen machen deutlich, dass wir zielorientiert und mutig KI-Tools nutzen sollten – und uns auf unserer Stärken fokussieren müssen, um eigene erfolgreiche Anwendungen zu kreieren. Beispielsweise durch Nutzung von einzigartigen Industriedaten, den Unterstützungsangeboten (z.B. von WestAI) und die Zusammenarbeit zwischen Startups und größeren Unternehmen.

Der Autor | Foto: Stefan Klemens

Denn der „KI-Zug“ fährt immer schneller und daher ist es für NRW, Deutschland und Europa notwendig, auch im Führerhaus zu sitzen! Um im Bild von Christian Temath zu Beginn zu bleiben: Die Kohle selbst in das Feuer der Lok scheffeln. Die gescheiterte Transrapidtechnologie aus Deutschland ist hier ein mahnendes Negativbeispiel!

Doch DeepL aus Köln, Cognigy aus Düsseldorf, amberSearch aus Aachen sowie eine Reihe andere Unternehmen sind die vielbeschworenen „Leuchttürme“ der Künstlicher Intelligenz made in NRW. Wir können es doch. Seien wir mutig. Und fangen wir an (wenn bisher noch nicht oder nur zaghaft und zögerlich), ab sofort KI in Unternehmen und im Human Resource Management strategisch und systematisch zu nutzen!

Herzliche Grüße

Stefan Klemens

Quellen und weiterführende Links:

KI.NRW
https://www.kiforum.nrw/
https://www.ki.nrw

DeepL und Nvidias Blackwell Grafikprozessor
https://www.deepl.com/de/blog/next-gen-language-model
https://www.deepl.com/en/blog/deepl-dialogues-highlights
https://de.wikipedia.org/wiki/Blackwell_(Grafikprozessor)
https://www.cio.de/article/4043772/ki-trifft-rechenzentrum-was-muss-sich-aendern.html

Rechenzentren 2015 bis 2025
https://de.wikipedia.org/wiki/Rechenzentrum
https://www.purestorage.com/de/knowledge/what-is-a-hyperscaler.html

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DeepL-CEO Jarek Kutylowski: „Lieber 10 Milliarden Euro raisen als Daten vom Bundesarchiv bekommen.“

Dies war nicht der einzige interessante Satz von Jarek Kutylowski, dem Gründer und CEO von DeepL, auf dem Jülich LLM Day 2025 am 18.09.2025 im Supercomputing Centre des Forschungszentrums Jülich. Der Fokus des erstmaligen Events: Vertrauenswürdige Künstliche Intelligenz im Unternehmen nutzen.

Es war ein Satz, den der 42-jährige Unternehmer mit einem leichten Lächeln während der Podiumsdiskussion sprach – und sich auf die langsamen bürokratischen Mühlen und hohen rechliche Hürden bezog, um Trainingsdaten für ein eigenes großes, deutsches KI-Modell aus dem Bundesarchiv zu bekommen.

Ich war auf dem Jülich LLM Day 2025 und es wurde ein großartiger Nachmittag mit einem Programm, bei dem dieser Talk nicht der einzige tolle Programmpunkt blieb.

Jarek Kutylowski, CEO und Gründer von DeepL, beantwortete Fragen und diskutierte mit anderen Experten über Künstliche Intelligenz und große Sprachmodelle (links: Stefan Kesselheim vom Forschungszentrum Jülich). Foto: Stefan Klemens

Hinweis: Der letzte Programmpunkt des Jülich LLM Day 2025 war eine Führung und Informationen u.a. zum neuen Supercomputer JUPITER: Mehr zu diesem, den Programm sowie meine Beziehung zu den u-form Testsystemen, die ein KI-Praxisbeispiel vorstellten (siehe unten), in diesem Newsblog-Artikel.

DeepL: Innovation, Ranking und Wettbewerb

Was Neues von DeepL zu Open Source und Large Language Models (LLMs) sei in der Pipeline, sagte Jaroslaw (Jarek) Kutylowski weiter, doch was, dürfe er leider noch nicht verraten. Wahrscheinlich eines der neuen Angebote „DeepL Agent“ oder „DeepL Marketplace“ in den Medien vom 24.09.2025, die ich für die Recherche zu diesem Artikel eine Woche später fand?

Doch dass stete Innovationen für Tech-Unternehmen wie DeepL die Regel sind, dürfte niemanden überraschen – und mit dazu geführt haben, dass das bekannten Übersetzungs- und Sprachunternehmens aus Köln mehr als 1 Mrd. Dollar wert ist (im Startup-Sprech: ein Einhorn) und Beobachtern nach besser sei als Googles Übersetzungsdienst. Gute Gründe auch dafür, dass allein DeepL aus Deutschland es in die akutelle Forbliste der weltweit Top 50 KI-Unternehmen schaffte!

Der Autor bei der Anreise mit dem Zug über Köln nach Jülich. Foto: Stefan Klemens

Doch wer mit den Techgiganten, nicht nur aus dem Silicon Valley, mithalten will, braucht neue Angebote, Geld und gute Leute – und die passenden politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: Auch hier kann Deutschland noch zulegen, wie jeder weiß! Auch ein Thema der Podiumsdiskussion in Jülich.

Geplant war der Besuch von Jarek Kutylowski auf dem Jülich LLM Day jedoch nicht: Laut Programm sollte Chief Scientist Stefan Mesken einen Use Case des Unternehmens in einer Präsentation vorstellen, doch er musste absagen und sein Chef (!) sprang kurzfristig für die Diskussion ein – und Philipp Reissel mit einem Praxisbeispiel von amberSearch. Bemerkenswert, da meist ein Mitarbeiter seine Führungskraft vertritt oder gar niemand kommt – was auf die Bedeutung des Events und die guten Beziehungen der Beteiligten hinweist.

Zu amberSearch: ein aufstrebendes KI-Unternehmen aus Aachen zur Sicherung von Business Wissen. Übrigens meine zweite Begegnung: Im Herbst 2024 erlebte ich seinen Kollegen Bastian Maiworm in Düsseldorf bei diesem KI-Event.

Weitere Programmpunkte

Doch der Jülich LLM Day 2025 von 11.30 bis 18 Uhr an einem Donnerstag bot den rund 50 Teilnehmern natürlich noch viel mehr!

Los ging es mit einem tollem Empfang, guten Gesprächen, Infoständen, Getränken und einem Mittagessen im Foyer des Hauses. Um 13 Uhr begrüßte Stefan Kesselheim, Head of Applied Lab im Jülich Supercomputing Centre (JSC), die Teilnehmer im Saal und seine Mitarbeitenden präsentierten danach die KI-Angebote des JSC für Unternehmen, z.B. Fritz Niesel von WestAI. Jan Ebert eröffnete zuvor mit einer Einführung zu Large Language Models und vertrauenswürdiger Künstlicher Intelligenz die Veranstaltung.

Clemens Hasler mit einem Use Case der u-form Testsysteme. Foto: Stefan Klemens

Nach dem Praxisbeispiel von amberSearch folgten zwei weitere Anwendungen von KI in Unternehmen: Clemens Hasler von der u-form Testsysteme zeigte, wie die IHK-Prüfungsvorbereitung für Auszubildende durch ein KI-gestütztes Training mit Bewertung und Rückmeldung besser gelingt. Omid Hashemi von Kumo Cloud Solutions sprach darüber, wie die Einführung von Large Language Modellen in Unternehmen besser geht, Menschen mitgenommen wernden und Erfahrungswissen von Beschäftigten durch KI gesichert werden kann.

Da ich früher für u-form zahlreiche Projekte und Arbeiten in der Testpsychologie abschloss (z.B. die Entwicklung einer Skala zur Messung von Neugier oder die Revison eines Persönlichkeitstests), interessierte mich der Beitrag von Clemens natürlich besonders.

Einige Teilnehmer der Podiumsdiskussion: Valentia Kerst, Stefan Kesselheim, Jarek Kutylowski, Clemens Hasler, Person aus dem Publikum. Foto: Stefan Klemens

Wichtige Beiträge der weiteren und teilweise wechselnden Diskussionsteilnehmer (Fish-Bowl-Style!) gab es danach zu Künstlicher Intelligenz und Large Language Models, neben einigen bereits oben genannten, u.a. von Valentina Kerst, Jürgen Antes und Stefan Kirch.

Themen u.a. waren: ein europäisches Open Source LLM oder propietäres Frontier Model; die Verfügbarkeit und Kontrolle von Trainingsdaten; neue Modelle vs. Fine Tuning; KI als Lösung oder Werkzeug; die Stärken Deutschlands, z.B. im Know How, der Logistik und in der Verfügbarkeit von Industriedaten – und die Herausforderungen für uns und Europa angesichts der große Tech- und KI-Player aus den USA und China.

Außenansicht des neuen Supercomputers JUPITER: Mitte oben auf dem Dach die Kühleinheiten; ganz links das dunkelbraune Gebäude mit Eingang und Besucherzentrum (augrund von Bauarbeiten derzeit nicht betretbar). Foto: Stefan Klemens

Und natürlich gab es zum Abschluss: Die spannende Führung zu JUPITER sowie den anderen Supercomputern JUWELS und JURECA – mit Informationen u.a. zu Bau und Aufbau, Funktionen und Ziele, Datenspeicherung, Kühlung und Stromnutzung sowie Leistungsfähigkeit. Und eine Anektdote zur offiziellen Einweihung von JUPITER vor rund zwei Wochen durch Bundeskanzler Friedrich Merz und den anderen mehr oder weniger prominenten Gästen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung (siehe hierzu diesen LinkedIn-Post von mir, u.a. mit Links zur Videoaufzeichnung).

Kontrollbildschirme der Supercomputer JUPITER, JURECA und JUWELS; rechts davon Blick in die Halle mit einem Teil der Racks von JUWELS. Fotos: Stefan Klemens
Kontrollbildschirme von JUPITER und JURECA. Fotos: Stefan Klemens

Fazit und Dank

Die Reise von Hilden (zwischen Düsseldorf und Solingen) zum Jülich LLM Day 2025 lohnte sich somit mehrfach: nette Gastgeber, tolle Inhalte, ein spannender Ort, interessante Gesprächspartner. Wer also einen tiefen Einblick in die Gegenwart und Zukunft der Anwendung von Künstlicher Intelligenz und Large Language Models in Unternehmen gewinnen wollte, war an diesem Tag am richtigen Platz!

Der Autor vor dem Supercomputer JUPITER. Foto: Stefan Klemens

Vielen Dank dafür an das Organisationsteam, die Referenten, Diskussionsteilnehmer und Gesprächspartner (sofern nicht bereits erwähnten): u.a. Maximilian Tandi, Sohel Herff, Dr. Oliver Bücker, Marc Rössler, Fabian Lang, Kristian Carstensen, Horst Rieger (Tipp: auch einen Rückblick zum Event lesen!) und Robin Janke (Danke für die Mitnahme zum Hbf Köln!).

Herzliche Grüße

Stefan Klemens

PS: Auf LinkedIn gibt es eine Kurzversion dieses Artikels.

Und: Lust auf einen Austausch über KI, People Analytics (HR Data Science) oder Digital Assessment im HRM? Dann einfach hier einen Termin für ein Informationsgespräch buchen oder mich kontaktieren.

Weitere Informationen und Quellen

Weitere Rückblicke

Rückblick von Horst Rieger auf LinkedIn:
https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:7374741999922343936/

Rückblick von Stefan Kirch auf LinkedIn:
https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:7374436460852318208/

Mehr über DeepL

Forbes-Liste: Die 50 wertvollsten KI-Unternehmen
https://www.forbes.com/lists/ai50/

Auf dem Jülich LLM Day 2025 sagte Jarek Kutylowski, der CEO von DeepL, dass sein Unternehmen ein neues Produkt entwickelt hat (siehe Beginn dieses Artikels) – eine Woche später wird ein Interview mit ihm veröffentlicht auf faz.net unter der Überschrift: „DeepL: Mit KI-Agenten gegen Google und ChatGPT“. Zudem finden wir diesen Artikel: „DeepL launcht Marketplace als zentrale Anlaufstelle für API-Lösungen“ auf Trending Topics. Was meinte er nun? DeepL Agent oder DeepL Marketplace? (oder, zwar unwahrscheinlich, doch möglich: noch ein anderes innovatives Produkt?).

DeepL im Wettbewerb mit US-Tech-Unternehmen (24.09.2025):

„Der deutsche KI-Pionier DeepL steht unter Druck, sich gegen amerikanische Tech-Unternehmen zu behaupten. Jetzt sollen eigene KI-Agenten neue Geschäftsfelder eröffnen. DeepL-Chef Jaroslaw Kutylowski erklärt, wie das gelingen kann.“

https://www.faz.net/pro/digitalwirtschaft/kuenstliche-intelligenz/deepl-mit-ki-agenten-gegen-google-und-chatgpt-accg-110698088.html

Jarek Kutyloswki im Interview der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“, 21.09.2025
https://www.tagesschau.de/video/video-1507376.html

Video des Vortrags von Stefan Mesken, Chief Scientist von DeepL: „Building an AI-Powered Organization“ auf der ‚Rise of AI Conference 2025‘ in Berlin, 14.05.2025.
https://www.youtube.com/watch?v=w-08cA30RHg
Weitere Videos: https://www.youtube.com/@RiseofAI

Supercomputer JUPITER auf 3sat

3sat: Supercomputer Jupiter – in Jülich entsteht Europas erste KI-Fabrik (03.07.2025)
https://www.3sat.de/wissen/nano/250703-kuenstliche-intelligenz-ki-rechenzentrum-in-der-eu-nano-100.html

3sat: KI made in Europe – Gegenmacht zu Meta, Google und Co.
https://www.3sat.de/wissen/nano/250703-sendung-europaeische-kuenstliche-intelligenz-juelich-supercomputer-jupiter-europas-ki-fabrik-startet-durch-nano-102.html

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JUPITER und Jülich LLM Day 2025

Lieber Gast,

fahren Sie auch am 18. September 2025 zu Jupiter? Natürlich nicht zum größten Planeten unseres Sonnensystems oder der Stadt im US-Staat Florida, sondern zum neuen und schnellsten Supercomputer in Europa im Forschungszentrum Jülich in Nordrhein-Westfalen. Diesen können die Teilnehmer anlässlich des Jülich LLM Day 2025 besichtigen – diesjähriges Motto: Vertrauenwürdige KI im Unternehmen nutzen.

Mit seiner unvorstellbaren Leistung von einer Trillion Rechenoperationen pro Sekunden, was einer 1 mit 18 Nullen entspricht (also 1.000.000.000.000.000.000), erzielt die riesige Maschine auf einer Fläche von einem halben Fußballfeld eine Rekord-Geschwindigkeit von einem ExaFLOP* pro Sekunden – wodurch JUPITER den 4. Platz der weltweiten Superrechner erreicht. Dies entspricht der Leistung von rund 1 Million moderner Smartphones oder rund 650.000 Notebooks.

* Floating Point Operations per Seconds: Maß für die Leistungsfähigkeit von Computern

Weitere Fakten zu JUPITER und dem Jülich Supercomputing Centre

Schauen wir uns an und staunen, mit welchen weiteren Fakten der neue Supercomputer JUPITER und sein Betreiber aufwarten:

  • Tausendfach höhere Rechenleistung als vorherige Supercomputer vor rund 10 bis 15 Jahren (Exaskala statt Petaskala).
  • Herzstück: JUPITER-Booster mit 24.000 Grace Hooper Superchips von Nvidia.
  • Speicherkapazität: 5 Petabyte (entspricht 1 Mio. moderner Smartphones oder 650.000 Notebooks).
  • Lieferant: Eviden aus München (Tochterunternehmen der Atos-Gruppe.
  • Kosten: Rund 500 Millionen Euro inklusive Betrieb für sechs Jahre.
  • Energieeffizientester Supercomputer unter den 5. Top-Plätzen weltweit: 60 Milliarden Rechenoperationen pro Watt.
  • Modularer Aufbau: Erweiterung möglich um Quanten- und neuromorphe Chips
  • 6.000 Rechenknoten
  • Größe und Fläche: 125 Rechenschränke (racks), 50 Containermodule, 3.600 qm = halbes Fußballfeld
  • Das Jülich Supercomputing Centre (JSC) im Forschungszentrum als Betreiber von JUPITER ist eines der drei leistungsstärksten Rechenzentren in Deutschland – neben denen in Garching (bei München) und Stuttgart.

Lust auf Videos zu JUPITER? Dann schaue Dir vom Forschungszentrum Jülich doch diese Website und diese Website an oder klicke auf folgendes, aus YouTube eingebettete Video!

Videozum Supercomputer JUPITER auf YouTube (eingebettet mit erweitertem Datenschutzmodus); © Forschungszentrum Jülich GmbH

Anwendungsbeispiele des neuen Supercomputers JUPITER

JUPITER steht für Joint Undertaking Pioneer for Innovative and Transformative Exascale Research und bietet Nutzungsmöglichkeiten für mehr als 100 anspruchsvolle Anwendungen für die Forschung und Industrie, wie:

  • Die realistischere Simulation von Gehirnzellen, neuronalen Prozessen und des Gehirns mit seinen im Schnitt rund 86 Milliarden Nervenzellen – zentral z.B. für neue Therapien in der Medizin und natürlich dem tieferem Verständnis, wie unser Superorgan funktioniert.
  • Die deutliche Verbesserung der Simulation und Vorhersage physikalischer Ereignisse wie des Wetters und Klimas mit Starkregen, heftigen Gewittern, Stürmen oder extremer Trockenheit – nicht nur für die Landwirtschaft unabdingbar.
  • Die Simulation von Quantencomputern: Die mit Qubits statt Bits der bisherigen Computer (auch Supercomputern) arbeiten und so die Rechenleistung exponentiell ansteigen lassen werden – wichtig, da derzeitige Quantencomputer noch zu fehleranfällig sind, doch in naher Zukunft neue Möglichkeiten versprechen (z.B. neue Arten von Algorithmen).
  • Künstliche Intelligenz: Das sehr schnelle Training und der Leistungsvergleich von Large Language Models (LLMs) wie ChatGPT, Gemini, LLaMA, Claude (alle USA) oder Mistral (Frankreich) als größten KI-Modellen in wenigen Tagen – statt in Wochen oder Monaten. Spannend: Die Nutzung von JUPITER und anderen Supercomputern zur KI (und zu anderen Zielen) bietet das Forschungszentrum Jülich auch externen Interessenten, die nicht über die Ressourcen der größten Tech-Unternehmen verfügen, wie wir gleich sehen werden.

Jülich LLM Day 2025 am 18. September 2025

Und dieser letzte Punkt zur Künstlichen Intelligenz führt uns wieder zum 18. September 2025, an dem nämlich um 17 Uhr nicht nur eine Führung zu JUPITER im Forschungszentrum Jülich stattfindet, sondern vor allem ab dem späten Vormittag der Jülich LLM Day 2025, der diesen Besuch des neuen Supercomputers erst ermöglicht!

Bild (eingebettet) zum Jülich LLM Day 2025 auf der Website des Veranstalters; © Forschungszentrum Jülich GmbH

Dieser findet von 11.30 bis 18 Uhr im Jülich Supercomputing Centre (JSC) des Forschungszentrum Jülich unter dem Motto Vertrauenswürdige KI im Unternehmen nutzen statt; sein Programm gliedert sich in folgende Punkte:

  • Ankunft, Infostände, Mittagessen
  • Begrüßung
  • Vertrauenswürdige und europäische LLMs
  • KI-Angebote des Jülich Supercomputing Centre
  • Use Cases: LLMs in Unternehmen von DeepL, kumo, u-form
  • Panel Discussion
  • Schlussworte
  • Abschluss mit Führung (optional)

u-form Testsysteme, Künstliche Intelligenz und digitale Assessments

Doch was fiel mir beim Terminhinweis zum Jülich LLM Day 2025 aus dem KI-Newsletter des Startplatzes Düsseldorf zuvor auf? Der Name u-form! Warum? Für die u-form Testsysteme aus Solingen, die sich mit Ihren Angeboten auf die Ausbildung und das duale Studium fokussieren, war ich zwischen ab 2013 häufig freiberuflich im Bereich HR-Assessment mit Schwerpunkt psychometrische Testverfahren tätig (Hinweis: Professional Assessment = Berufseignungsdiagnostik). Also im Bereich digitale Assessments bzw. Online-Assessment.

Meine Projekte für u-form: Ich entwickelte, überarbeitete und begutachtete, neben einigen anderen Aufträgen, eine Reihe von psychometrische Tests sowie einen Online-Postkorb: die AZUBI-Box. Von 2020 bis 2022 entwickelte ich zwei Skalen zur Messung der Neugier bei Auszubildenden und des sozial erwünschten Verhaltens bei Antworten (Lügen-Skala) und überprüfte und verbesserte die Messinstrumente anhand der Daten von Schülern und Auszubildenden.

Wie mir das Programm auf der Website des Jülich LLM Day 2025 verriet, wird uns Clemens Hasler, der zur Unternehmerfamilie von u-form gehört (der Sohn von Marie-Luise Hasler) und seit 2024 dort arbeitet, einen der drei Use Case zu Large Language Models (LLMs) in Unternehmen vorstellen. Ich hatte letztes Jahr über Herrn Cornelius Scheffel-Ullrich, einem der Geschäftsführer der u-form Testsysteme, mitbekommen, dass u-form neue Lösungen im Bereich KI für die Ausbildung entwickelt.

Ich freue mich, dass ich auf dem Jülich LLM Day 2025 am 18. September 2025 mehr über die KI-Produkte von u-form erfahren werde – wobei es sich sehr wahrscheinlich um ein (oder mehre) Anwendungsbeispiel handeln wird, das auf dieser Webseite beschrieben wird. Interessant: Dieses neue Angebot haben die Solinger in Kooperation mit West AI entwickelt (mehr von West AI dazu hier). Übrigens ist West AI oder WestAI ein KI-Servicezentrum des Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme aus Sankt Augustin bei Bonn, das mit dem Forschungszentrum Jülich eng bei KI zusammenarbeitet.

Data Science und Künstliche Intelligenz

Data Science, seltener Datenwissenschaft, sucht Antworten und Lösungen auf praktische Herausforderungen und Forschungsfragen in ganz unterschiedlichen Bereichen: Frühe Anwendungsfelder waren das Online-Marketing und der Online-Verkauf (Vorreiter hier natürlich: Amazon); doch heute setzen Unternehmen und andere Organisationen es in einer Vielzahl von Branchen und Bereichen ein, da fast überall große Datenmengen (Big Data) anfallen – eine wesentliche Voraussetzung von Data Science.

So finden wir Data Scientists – und Data Engineers als Experten für Datenarchitekturen, -speicherung, -transformation – beispielsweise in der Logistik, bei Finanzunternehmen, in der Medizin- und Pharmabranche, in der Industrie und im Human Resource Management (hier oft People Analysten bezeichnet).

Und natürlich sind sie auch im Bereich der Generativen Künstlichen Intelligenz mit ihren Large Language Models zum Training und zur Verbesserung ihrer Vorhersagen, Antworten und Ergebnisse die wichtigste Berufsgruppe.

Machine Learning, Statistik und digitale Assessments

Doch auch wenn heute viele Menschen und Medien mit Künstlicher Intelligenz fast nur Deep Learning mittels künstlicher neuronaler Netze verbinden, so umfasst Machine Learning viel mehr Ansätzen und, je nach Sichtweise, auch klassische statistische Methoden wie die Korrelations- und Regressionsanalyse, die Faktorenanalyse und multivariate Verfahren (z.B. die partielle Korrelationsanalyse mit mehren Prädiktorvariablen, die ich in meiner Diplomarbeit zur Modellierung und Prognose von Burnout bei Teamleitern im Call Center einsetzte).

Event-Tipp 2: Die Startup Woche Düsseldorf und das Future Tech Fest 2025 finden in der Woche zuvor vom 08. bis 12.09.2025 statt. Ich beteilige mich auch mit einer Veranstaltung zum digitalen Assessment im HRM mit Fokus auf Führungsstilen.

Diese bewährten Methoden sind seit mehr als 50 Jahren wichtige Werkzeuge zur Datenanalyse in der Wirtschaftspsychologie bzw. Arbeits- und Organisationspsychologie; beispielsweise zur Klärung der Fragen, welche Ursachen die Fluktuation in einem Unternehmen hat und wie man sie verringert werden, wie hoch die Arbeitszufriedenheit liegt und wie man sie fördert, oder wie man die Suche und Auswahl von Mitarbeitern und Führungskräften verbessert – datenbasiert vor allem mit Recruiting Analytics und digitalen Assessments im HRM.

Übrigens sind digitale Assessments auch wichtige Instrument:

  • zur Identifikation und Förderung von Talenten,
  • zur Entwicklung von Mitarbeitern und Führungskräften,
  • zu beruflichen Orientierungen, Potenzialanalysen und Karriereberatungen – beispielsweise in Folge von Kündigungen, bei Transfergesellschaften und Outplacement-Beratungen.

Talent Analytics und Development Analytics werten dagegen, wie auch Recruiting Analytics und andere Bereiche von People Analytics (siehe unten), Daten auf einer höheren Ebene und von einer Vielzahl von Personen aus – und beziehen weitere Unternehmenszahlen und externe Daten mit ein. Beispielsweise die Kosten und den finanziellen Gewinn von Maßnahmen, um den Return On Investments (ROI) zu berechnen oder Umsatz- und Verkaufszahlen nach einem Training in Kundenorientierung und sozialer Kompetenz. Ein Ansatz, der immer stärker von HR Professionals verfolgt wird, da er die Kosten von Prozessen senkt und deren Effizienz steigert! Übrigens: Solche Kosten-Nutzen-Rechnungen gibt es auch für den (zusätzlichen) Einsatz digitaler Assessments mit psychometrischen Tests: Diese Berechnungen zeigen, dass die Kosten für deren Einsatz weitaus geringer sind, als der sich ergebende geldwerte Nutzen z.B. in Form höherer Leistungen der mit Unterstützung der Tests ausgewählten besseren Kandidaten.

People Analytics und Google

Heute haben sich hierzu die Begriffe People Analytics und HR Analytics eingebürgert, statt HR Data Science. Die Gründe dafür liegen in ihren Ursprüngen im HR- und Personalcontrolling, in der Arbeits- und Organisationspsychologie und im Human Capital Management.

Sowie im Projekt Oxygen von Google, das in den Nullerjahren aufgrund seines damaligen rasanten Wachstums datenbasiert herausfinden wollte, welche Merkmale einen guten Manager und eine gute Führungskraft auszeichnen – und in der Folge den Begriff People Analytics prägte und in den USA verbreiteten: Siehe hierzu das Buch Work Rules von Laszlo Bock, dem ehemaligen Vice President People Operations von Google und Mitgründer sowie Ex-CEO von Humu; ein HR Tech Unternehmen, dass 2023 von Perceptyx gekauft wurde.

Wie können Sie mehr aus Ihren HR-Daten machen?

Sprechen Sie mich an, um mehr darüber zu erfahren, wie Sie mehr aus Ihren HR-Daten machen, neue HR-Daten erheben (z.B. mit digitalen Assessments psychologischer Merkmale von Personen, Gruppen, Arbeitstätigkeiten oder Organisationen) – und dadurch Ihre HR-Prozesse verbessern.

Vereinbaren Sie einfach ein unverbindliches Online-Meeting, in dem wir erste Fragen klären, wie ich Ihnen bei der Lösung Ihrer speziellen HR-Herausforderung helfen kann: Mit People Analytics, Künstlicher Intelligenz oder digitalen Assessments im HRM. Buchen Sie Ihren Termin einfach hier oder nutzen Sie diesen Link für weitere Gesprächsangebote: https://meet.brevo.com/stefan-klemens

Ich freue mich, Sie und Ihre HR-Herausforderung kennen zu lernen!

Herzliche Grüße, Stefan Klemens

Links

Supercomputer JUPITER
https://www.fz-juelich.de/de/jupiter

Jülich LLM Day 2025 am 18.09.2025
https://www.fz-juelich.de/de/ias/jsc/aktuelles/termine/2025/juelich-llm-day

Pressemitteilung zu JUPITER
https://www.fz-juelich.de/de/aktuelles/news/pressemitteilungen/2025/supercomputer-jupiter-erreicht-rekord-rechenleistung-in-europa

Videos zu JUPITER
https://www.youtube.com/watch?v=vVUFIrY-_xg&t=185s
https://www.fz-juelich.de/de/newsroom-jupiter/jupiter-videos

Hersteller Eviden und Muttergesellschaft Atos SE
https://eviden.com/de-de/
https://de.wikipedia.org/wiki/Atos_SE

Top Liste der Supercomputer
https://top500.org/lists/top500/2025/06/

u-form Testsysteme und West AI
https://www.testsysteme.de/ki
https://westai.de/
https://westai.de/presse/erste-forschungskooperation-ki-als-pruefungshelfer/

People Analytics, Data Science und KI im HRM
https://www.schorberg.de/
https://de.wikipedia.org/wiki/People_Analytics
https://de.wikipedia.org/wiki/Data_Science
https://www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/Kuenstliche-Intelligenz-im-Personalwesen

Google, Laszlo Bock und Project Oxygen
https://hbsp.harvard.edu/product/313110-PDF-ENG
https://t3n.de/news/google-beste-chefs-projekt-oxygen-1172456/
https://en.wikipedia.org/wiki/Laszlo_Bock
https://www.amazon.de/Work-Rules-Google-arbeiten-ver%C3%A4ndert/dp/3800650932/
https://www.perceptyx.com/

Digitales Assessment im HRM
https://www.digitalassessment.de/
https://startupweek-dus.com/de/event/digitales-assessment-im-human-resource-management-fuhrung-von-mitarbeitern/
https://de.wikipedia.org/wiki/Online-Assessment

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Künstliche Intelligenz

Was sind die Top 10 Tools zur Künstlichen Intelligenz?

Lieber Gast!

Wer häufig auf LinkedIn ist, hat es gesehen: Die vielen Listen mit KI-Tools, die man kennen, ausprobieren oder nutzen sollte. Für viele Zwecke wie zum Erstellen von Texten, Bildern, Videos, Musik, Präsentationen oder Designs. Oder auch zur Erhöhung der Produktivität.

Keine Angst, von mir kommt keine Liste! Denn ich ich kenne und nutze zwar einige Software zur Künstlichen Intelligenz und zum Data Science, doch kann mich natürlich nicht rund um die Uhr mit dem KI-Markt beschäftigen.

Doch gut, dass es andere tun! Einen, den manche von Euch/Ihnen sicher kennen, ist Zain Kahn: Er ist eine der führenden Stimme in der KI-Welt mit über 300.000 Abonnenten seines Newsletters „Superhuman“ (um den sich acht Leute kümmern) – und dies erreichte er nebenbei bemerkt seit Anfang 2023!

Doch um diesen bemerkenswerten Erfolg geht es mir gar nicht, sondern um seine „Ultimate 100 AI Tools“ Liste. Gut, manche Werkzeuge auf dieser überraschen nicht, doch es ist interessant mal ein Ranking zu sehen – wobei ich nicht weiß, wie es entstand.

Doch egal wie nun genau die Plätze sind, ich gehe mal davon aus, dass bei den 100 Tools diejenigen dabei sind, die wichtig sind. Hier die Top 10 von Zain Kahn und seinem Team (Kategorie in Klammern):

1. ChatGPT (Allgemein, Text)

2. Bing AI Search (Allgemein, Produktivität mit ChatGPT-4!)

3. DALL-E 2 (Allgemein, Bilderstellung)

4. Midjourney (Bilderstellung, Design)

5. Notion AI (Allgemein, Text, Produktivität: Notizen organisieren, Aufgaben automatisieren)

6. Decktopus (Design/Präsentationen erstellen in Flash)

7. Essense (Marktforschung z.B. Kundenfeedback, Social Media)

8. Learn Prompting (Bessere Prompts erstellen für Texte & Bilderstellung)

9. Looka (Design z.B. für ein Logo)

10. Deep Agency (Marketing, Bilderstellung durch ein eigenes KI-Modell)

In seiner Liste, auf die jeder Abonnent seines Newsletters Zugriff hat, finden sich weitere interessante KI-Tools – auch für Videos, Audios, zum Lernen und Studieren, zum Programmieren (Coding), zur Gesundheit oder zum Vertrieb.

Es lohnt also ein, zwei oder auch drei Blicke auf die Arbeit des „AI Guy“ zu werfen, der gestern einen spannenden Beitrag zu Quantencomputern schrieb, beispielhaft Google nannte und dazu ein hübsches Bild von dem Gerät postete: „Google’s new Quantum Computer can finish 47 years of computing tasks in just 6 second“.

Übrigens ist Quantum Computing mit seinen Qubits statt Bits ein Bereich, in dem die deutschsprachige Forschung vorne mitmischt!

Hoffentlich bleibt dies so, wenn wir offen für Technologien bleiben und eher die Chancen sehen, als uns durch die Überschätzung von Risiken selbst zu beschneiden (was individuell auch zu einem psychologischen Problem werden kann).

Herzliche Grüße, Stefan Klemens

PS: Lust auf einen Austausch zu People Analytics, Digital Assessment oder Künstliche Intelligenz im HRM? Dann vernetzen, Nachricht schreiben oder Termin für ein Online-Meeting vereinbaren.


Quellen, weiterführende Informationen und Links:

Blogbeitrag: Superhuman by Zain Kahn: 135,000 Readers in 3 Months on beehiiv (Zain Kahn’s Journey & Advice for Creators)
https://blog.beehiiv.com/p/creator-spotlight-superhuman-by-zain-kahn

Website und Newsletter von Zain Kahn:
https://www.joinsuperhuman.ai

Quantencomputer auf der Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Quantencomputer

Eine tolle Anwendung fehlt noch in der Liste: Stable Diffusion zur Bilderstellung (mit aus Deutschland!)
https://stablediffusionai.org/
https://de.wikipedia.org/wiki/Stable_Diffusion

KI-Kunst und weitere Software
https://de.wikipedia.org/wiki/KI-Kunst
https://de.wikipedia.org/wiki/StyleGAN
https://de.wikipedia.org/wiki/Midjourney
https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Artificial_intelligence_art?uselang=de

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Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz als Schaf?!

Lieber Gast,

ChatGPT – oder doch Dolly 2.0? Die Evolution der Large Language Models (LLMs) hat durch den kommerziellen Anbieter und Microsoft-Partner OpenAI über Tagesschau, Spiegel & Co. auch den letzten Smartphone-Verweigerer erreicht, doch sie endet natürlich nicht dort!

Was die Open Source Alternative Dolly 2.0 von Databricks damit zu tun hat, und welche Folgen die LLMs für den Software- und Arbeitsmarkt im Bereich Data & Analytics haben, beschreibt Alexander Seelinger von BARC in seinem Artikel vom 28. April 2023 sehr schön:

https://barc.com/de/chatgpt-auswirkungen-auf-data-analytics/

Lust auf Austausch und Infos zu Künstlicher Intelligenz im Human Resource Management, Data Science und People Analytics? Dann vernetzen unter LinkedIn!

Herzliche Grüße, Stefan Klemens

PS 1: Direkt zum Dolly 2.0 Artikel bei Heise geht es hier:
https://lnkd.in/e6RywCyb

PS 2: Sie haben richtig vermutet! Der Name Dolly des LLM von Databricks hat etwas mit dem bekannten Klonschaft zu tun – daher auch das Bild. 😉

PS 3: Hier geht es zum Dolly-Blogbeitrag von Databricks: https://www.databricks.com/blog/2023/04/12/dolly-first-open-commercially-viable-instruction-tuned-llm

Foto: julie aagaard, Pexels

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Künstliche Intelligenz

Forschung aus Düsseldorf: KI im Personalbereich

Lieber Gast,

mit Freude las ich am 01. Mai 2023 einen Artikel in der Rheinischen Post mit dem Titel »Wenn Algorithmen über Jobs entscheiden«.

Der Beitrag aus der Serie »Forschung in Düsseldorf« im Teil C4 der Zeitung greift ein heiß diskutiertes Thema im Human Resources Management auf: Nämlich die Frage, in wie weit Künstliche Intelligenz, besser: Data Science, und Rechenregeln (Algorithmen), die Auswahl von Mitarbeitern unterstützen sollen – und was Bewerber davon halten.

Denn wie viele Fachleute und Praktiker betonen, soll die Entscheidung über die Einstellung oder Entwicklung einer Person (Mitarbeiter sind kein Personal! Personal gab es im Kaiserreich, wie Oswald Neuberger so schön schreibt) in den Händen von Menschen bleiben: Der verantwortlichen Führungskräfte und der HR-Manager. Und genau dies fordert auch die DIN 33430 zu berufsbezogenen Eignungsbeurteilungen.

Doch das KI Entscheidungen treffen sollen, suggeriert der Artikel von Ute Rasch im Untertitel, wenn sie schreibt: »Wie fühlen sich Menschen, wenn Künstliche Intelligenz Personalentscheidungen trifft?«. Zwischen der Beurteilung der Eignung und der Entscheidung liegt jedoch ein Unterschied – wie es dann auch etwas besser im Artikel und der dort zitieren Forschungsarbeit von Alina Köchling heißt bzw. es u.a. untersucht wurde.

Es geht also um im Artikel und der dort beschriebenen Forschung um Frage, wie der Mensch sich fühlt, wenn dessen Eignung in Bezug auf ein vorher definiertes Anforderungsprofil beurteilt wird. Genau dies macht auch ein, hoffentlich, strukturiert durchgeführtes Interview (z.B. in der Form des Multi-Modalen Interviews nach Schuler) oder ein Online-Test (siehe www.digitalassessment.de ab Mitte Mai 2023).

Diese Instrumente messen die Ausprägung (Wert, Score, Value) anforderungsrelevanter psychologischer Merkmale auf einer bestimmten Skala anhand von bestimmten Fragen und Aufgaben, die sorgfältig vorab entwickelt und deren Qualität anhand von Kennwerten (z.B. Test-Item-Korrelation, Trennschärfe) geprüft wurden.

Genauso wie das abschließende Instrument, sei es ein Eignungsinterview oder ein psychologisches Testverfahren, das nunmehr fast immer digital durchgeführt wird. Ohne eine solche Qualitätsprüfung anhand der Hauptgütekriterien Objektivität, Reliabilität und Validität sollte kein Interview oder Test die HR-Abteilung oder die Entwicklerwerkstatt verlassen.

Auch für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Human Resource Management und hier vor allem der Eignungsdiagnostik gelten die gleichen Anforderungen der DIN 33430 und der Beurteilung psychologischer Verfahren, wie Markus Langer von der Uni Marburg in seinem interessantem Online-Vortrag beim Forum Assessment e.V. ausführte. Auch Martin Kersting, ein ausgewiesener HR- und Diagnostik-Experte, erklärte kürzlich bei MWonline, was beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei der Auswahl und Entwicklung von Mitarbeitern und Führungskräften zu beachten ist (siehe auch das Interview mit ihm hier.)